Was tut man, wenn man gerne ein bestimmtes Thema bei Spielen sucht und keines findet?
Oder du bist in einem düsteren, dunklen Zeitalter ohne Internet aufgewachsen?
In einer Zeit also wo du nicht einfach ein paar Stichwörter eingeben musst und sofort Info erhältst über die gesuchten Spiele.
Hätte es dies schon zu meiner Zeit gegeben, ich bin ein 64 Baujahr, gäbe es meine Bastelspiele wahrscheinlich nicht. Also ehrlich gesagt bin ich eigentlich recht froh, in solch einer dunklen Zeit aufgewachsen zu sein. Außerdem war Geld immer Mangelware! Wer ehrlich ist, wird zugeben, dass heutzutage bei den Familien auch nicht wirklich Überschuss herrscht. Da kommen Spiele, die man selbst basteln kann, recht gelegen.
Es bleibt also nichts anderes übrig, als sich die Spiele selbst auszudenken und zu versuchen sie zu bauen. Welches Material nimmt man am besten? Was kostet nicht viel? Na klar Kartonpapier. Mit Schere, Kleber und Farbstiften ans Werk machen und aus dem Kartonbastelbögen ein eigenes Spiel basteln.
Die Ideen kommen meist fast wie von selbst. Wie so was vor sich geht? Hier ein kleines Beispiel.
Mein Ski Juchee Kinderspiel ist entstanden als mein Jüngster ca. 5 Jahre alt war.
Er war ein sehr lebhaftes Kind und mit seinen Händen schneller als mit allem anderen. Alles musste er zuerst angreifen. Wer kennt das nicht?
Also brauchte ich ein Spiel, wo er vorher zuerst schauen musste und dann abwägen soll welchen Würfel er nimmt.
Es gibt nämlich den Würfel von 1-3 und 1-6. Würfelt man Zuviel dann bekommt man Schneeflocken und der, der am meisten davon abbekommt hat verloren.
Also lernte er spielerisch, ohne das er es merkte, zuerst zu schauen und dann erst zuzugreifen.
Da ich schon früher auf den verschiedensten Messen z.B. Essen, Wien und diversen anderen Veranstaltungen meine Ideen als Bastelspiele angeboten habe, weiß ich, dass Kinder, Jugendliche und so manche Erwachsenen gerne malen und basteln.
Es kommt einfach auf das richtige Spielthema an. Meine interessantesten Veranstaltungen waren immer die Spieletage vom Land OÖ in Linz.
Auf Grund dieser vielseitigen Erfahrungen und Rückmeldungen bildete sich in mir langsam eine Idee von verschiedenen kleinen Projekten.
Wie z.B. Spielekunst, Sportspiele, Spiele mit der Geschichte usw.
Als nun Linz als die Kulturhauptstadt von Europa ausgewählt wurde, stellte ich mein Projekt den Verantwortlichen von Kultur09 in Linz vor.
Mit dem gleichen Ergebnis wie bei meinen 1500 anderen Leidensgenossen.
Sie haben es abgelehnt.
Da aber viele meiner Bekannten und Freunde der Meinung waren, dass die Idee wirklich toll ist, habe ich mich auf die Suche nach Projektpartnern gemacht.
Erstaunlicherweise habe auch wirklich sehr viele gefunden, die sich bereit erklärten mitzumachen.
Dazu gehörten fast alle Spieleklubs die wir aus Oberösterreich kannte, wie die Ritter der Knobelrunde in Traun, das Bolter Team aus Hörsching, Spieletreff Gmunden, Spieletreff Linz, Spielekreis Linz, Spieletreff Schärding und vielen freiwilligen Helfern.
Die Plattform „Freie Spieleszene von Linz und OÖ“ entstand.
Nun brauchten wir noch Räumlichkeiten und Partner, die mit uns das Projekt umsetzen wollten. Einer der ersten Partner war die Linzer Stadtbibliothek im Wissensturm. Dann folgte die Linz AG Grottenbahn, die Kinderfreunde aus Linz und Georgen, das JKZ Ann and Pat, Pfarre Bindermichl und einige Geschäftstreibende wie Paperbox oder Needfulthings.
Erst durch diese breite Zusammenarbeit konnte der Versuch unternommen werden „KULTUR UND SPIEL – spiel mit der Kultur“ umzusetzen.
Und hallo, welche Umsetzung wir zusammenbrachten! Auf insgesamt 10 größeren und kleineren Veranstaltungen hatten wir über 1600 Besucher und das mit so gut wie keinem Budget!